Der Goldene Schmetterling

Wir sind ein Stuttgarter Kollektiv von Bühnen- und Sprach-Künstler*innen...

Wir verabreden uns zu sichtbaren oder zunächst unsichtbaren Theater-, Performance-, Spoken Word- oder Musikarbeiten, um die Menschen mit darstellender Kunst zu verblüffen, die sie nicht erwarten.

Wir kombinieren verschiedenste ästhetische Mittel, um aktuelle und gesellschaftsrelevante Themen in unterhaltsamen und zur Diskussion anregenden Formaten zu bearbeiten. Wo der goldene Schmetterling auftaucht, da soll authentischer Zauber sein, da sollen Menschen empathisch sein dürfen und wirklich überrascht.

Wir wollen die Zuschauer*innen dazu einladen nicht nur sich selbst, sondern auch einander zu verstehen und wir wollen alle mitnehmen, egal wo sie zur Schule gegangen sind und was Ihre Eltern beruflich machen. Darum sind unsere Arbeiten aktuell, immer eigen(s) entwickelt und zugänglich. Wir trauen uns auch als „freie Gruppe“ Theater mit nachvollziehbarer Handlung zu zeigen, wir gönnen uns in unserer Poetik auch gereimte Passagen, unsere Musik darf auch ein Ohrwurm sein und wenn wir in unserer Performance witzig gefunden werden, dann macht uns das keine Minderwertigkeitskomplexe.

Wir sind niemals in erster Linie „Akteure des Kulturbetriebs“ und sehen unsere verschiedenen Lebenshintergründe und Migrationsvordergründe, unsere persönlichen Geschichten, unsere unterschiedlichen Sichtweisen und unsere Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Blasen als goldenen Boden für unsere Wirksamkeit.

und wir bauen ein Schmetterlingshaus!

Infos zum Projekt:

Das Schmetterlingshaus – ein System-Update für den Kulturbetrieb!

Die Kulturlandschaft steckt in einer fundamentalen Krise: Altersschwäche und nun auch noch Long COVID. Es gibt kein neues Publikum, das alte bleibt weg. Eine analoge Alternative zu Netflix muss her: Eine neue Form des Kulturbetriebs, der nicht nur viele Milieus beschallt, sondern auch erreicht. Wir haben lang genug in verschiedensten Kulturkontexten beobachtet, wie sich die Akteure zunehmend selbst verunsichern: Welche Stoffe wollen wir bearbeiten und für wen eigentlich?.
Wir wollen raus aus der Selbstbezüglichkeit!

Für den Taxifahrer, der bisher nur in der Türkei ins Theater geht; für die Programmiererin, die neu in Stuttgart ist; für die Schwarze Queere Nicht-Aktivistin, die es leid ist, sich selbst dargestellt zu sehen; für den 15-jährigen Schüler im Berufskolleg, der mehr will, als passiv Jugendkultur zu konsumieren…

Für sie eröffnen wir das Schmetterlingshaus – als funktionierenden Gegenentwurf zu sog. Dritten Räumen etablierter Kultureinrichtungen – einen spartenübergreifenden Inkubator, in dem möglichst viele kulturproduktiv sind.

Unser Schmetterlingshaus soll ein kulturelles, zweites Wohnzimmer sein, eingerichtet nach den Bedürfnissen der Menschen.

Wir wollen systematisch eine neue Zielgruppe erreichen und beteiligen mit einem spartenübergreifenden Programm, das auf Zugänglichkeit und Wiedererkennbarkeit abzielt.

Wir schalten etablierte Selektionsprozesse aus und überwinden das verzerrte Selbstbild vom „Genie, das Kunst macht, um niemandem gefallen zu müssen“. Wir setzen auf Identifikation und Kollektivität, schätzen den Geschmack der Menschen und vertrauen auf ihr Kunstverständnis. Für sie wollen wir ein Raum der Möglichkeiten sein – ein Non-Alman-Ort für deutsche Lebenswirklichkeiten aller Hintergründe.

Am Ende der Reise ist das Schmetterlingshaus eine Spielstätte für 50 – 100 Zuschauer:innen in Stuttgart. Auf dem Weg dahin entfaltet sich das Schmetterlingshaus immer dort, wo sich unser Vorhang öffnet.

Weitere Arbeiten

MURMELN / Juli 2020

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